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86 POTSDAMER PRUNKSCHRANK 246 x 200 x 66 cm. Johann August Nahl, 1710 – 1785. Potsdam, um 1750 / 1760. In Holz gearbeiteter, prismierter Korpus mit gesprengtem Volutengiebel auf wellig ausgeschnittenem Sockel mit ausgeprägten Volutenfüßen. Die geschweifte, doppeltürige Front über einem Paar Schübe. Innen rot gefasst, außen cremefarben gefasst mit Teilversilberung. Schnitzwerk sehr fein mit Blumen, Blättern, Rocaillen, Girlanden und Zierfries. Johann August Nahl, als „Directeur des Ornements“ am Hof von Friedrich II. dem Großen tätig, spielte eine zentrale Rolle in der Gestaltung der zahlreichen Bauprojekte, die unmittelbar nach Friedrichs Thronbesteigung initiiert wurden. Diese umfassten sowohl Neubauten als auch Umgestaltungen und Neueinrichtungen der königlichen Residenzen wie dem Berliner und Potsdamer Schloss, Schloss Monbijou, Charlottenburg und Sanssouci. Nahl prägte das friderizianische Rokoko maßgeblich und trug zur Stilkontinuität bei, die bis in die 1760er Jahre erhalten blieb. Gemeinsam mit anderen herausragenden Künstlern wie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und später den Brüdern Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt, gestaltete er beeindruckende Wanddekorationen sowie dazugehörige Möbelstücke wie Konsolen, Spiegel, Prunksessel und Canapés. Diese Werke zeichnen sich durch die für Berlin typische naturalistische Ornamentik aus, die Elemente wie Blumen, Früchte, Vögel und Musikinstrumente einbezieht. Das Ergebnis war ein unverwechselbarer, französisch beeinflusster Rokokostil mit norddeutsch-protestantischem Charakter, der sich durch lebendige Frische, grazile Formen und den großzügigen Einsatz von Gold auszeichnete. Die Möbel jener Zeit, insbesondere die aus Berlin und Potsdam, spiegeln den höfischen Anspruch des jungen Königreichs wider und erfreuten sich großer Beliebtheit. Sie sind bekannt für ihre kunstvollen Schnitzereien und Vergoldungen. Charakteristisch für die Kommoden der Mitte des 18. Jahrhunderts sind die kräftigen, geschwungenen Umrisse, eine aufwändige Parkettierung sowie die markante Wölbung des Mittelteils. Die hohen, vollplastisch geschnitzten Beine und die tief heruntergezogene Zarge unterstreichen die Opulenz dieser Stücke. Farbig gefasste und vergoldete Konsolentische, mit reich verziertem naturalistischen Schmuckwerk, gehören zu den besonderen Schöpfungen dieser Zeit. Besonders bemerkenswert sind dabei die für Nahl typischen Verzierungen, die unter anderem Melonen, Krautstrünke, Grottengebilde und Flügelschwingen umfassen. Provenienz: Fischer-Böhler, München. Privatsammlung Deutschland. Literatur: P. Meister / H. Jedding, Das schöne Möbel im Laufe der Jahrhunderte, Heidelberg 1958, Tafel 300. C. Freytag, Bruckmanns Möbellexikon, Frankfurt 1978, Tafel 70. H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München, 1970, Tafel 793. Vgl. G. Streidt / P. Feierabend, Prussia Art and Architecture, Oldenburg 1999, S. 172 - 206. (1411344) (13) MAGNIFICENT POTSDAM CABINET 246 x 200 x 66 cm. Johann August Nahl, 1710 - 1781. Potsdam, ca. 1750 / 1760. Provenance: Fischer-Böhler, Munich. Private collection, Germany. Literature: Peter Meister / H. Jedding, Das schöne Möbel im Laufe der Jahrhunderte, Heidelberg 1958, plate 300. Claudia Freytag, Bruckmanns Möbellexikon, Frankfurt 1978, plate 70. Heinrich Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, Munich 1970, plate 793. cf. Gert Streidt / P. Feierabend, Prussia Art and Architecture, Oldenburg 1999, pp. 172-206. € 30.000 - € 50.000 Sistrix INFO | BID Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 97
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