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Old Master Paintings Part 2

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331 CARLO MARATTA, 1625

331 CARLO MARATTA, 1625 CAMERANO – 1713 ROM, ZUG. Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Um 1700 wurde Maratti Präsident der Accademia de San Luca in Rom und dann schließlich in den Ritterstand erhoben. Sein Gesamtwerk ist überwiegend von religiösen Themen geprägt. DIE DREI MARIEN MIT MUTTERGOTTES UND DORNENKRANZ VOR GOLGOTA Öl auf Leinwand. 72,5 x 59,5 cm. Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer „262“. Auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung „Carlo Dolci“. In ebonisiertem Profilrahmen. Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“ bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone, das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der vorliegenden Darstellung gibt es mindestens zwei weitere Versionen, die als autograf angesehen werden: Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben war, während die andere Version für Niccolò Maria Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen Barock so bezeichnend ist. Anmerkung: Eine vergleichbare Version war in Auktion bei Sotheby‘s, Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm). Ebenso vergleichbar die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom, mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15. Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser Komposition mindestens zwei autografe Versionen gibt. Des Weiteren soll es eine Version in Melbourne Hall, Derby, Großbritannien geben. (13700211) (13) CARLO MARATTA, 1625 CAMERANO – 1713 ROME, ATTRIBUTED THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN MOTHER AND CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA Oil on canvas. 72.5 x 59.5 cm. € 8.000 - € 12.000 Sistrix INFO | BID 332 VENTURA SALIMBENI, AUCH GENANNT „CAVALIERE BEVILACQUA“, 1568 – 1613, ZUG. MARIA MAGDALENA IN BETRACHTUNG DES KREUZES Öl auf Leinwand. 80 x 65 cm. Die Heilige wird in einem Renaissance-Innenraum gezeigt, mit Nischenfiguren, zentraler Fensteröffnung und Blick in eine Landschaft. Maria Magdalena ist betont jugendlich dargestellt, ihr blauer Mantel über rotem Kleid stellt einen farbikonografischen Bezug von ihrem Namen Maria zur Mutter Jesu her. Als Büßerin barfüßig dargestellt, gilt ihr nachdenklicher Blick dem Corpus Christi auf einem Holzkreuz, das auf dem Tisch liegt. Ihr linker Arm zeigt eine abweisende Geste - wohl gegen ihr früheres sündhaftes Leben. Der Maler hat den für das Thema üblichen Totenschädel bewusst vermieden, um dem Bild die Härte solcher Anschauung zu nehmen und um Ästhetik und die Anmut der Mädchen gestalt in der Epoche des Humanismus umso wirkungs voller zur Geltung zu bringen. Als Maler ist aus stilistischen Gründen Salimbeni zu nennen, der von Papst Sixtus V nach Rom berufen wurde und später zusammen mit Alessandro Casolani in der Chiesa dei Santi Quirico e Giulitta in Siena gearbeitet hat. Auch in Montalcino und Perugia führte er Altarbilder aus, wonach er zum Ritter des Goldenen Sporns erhoben wurde und sich fortan Cavaliere Ventura Salimbeni Bevilacqua nennen durfte. Das Gemälde zeigt bereits die stilistischen Charakteristika der Hochrenaissance und des Manierismus, dürfte also um oder kurz nach 1600 entstanden sein. A.R. (1410936) (1) (11) € 8.000 - € 10.000 Sistrix INFO | BID 114 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

333 FRANCESCO SOLIMENA, 1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI, ZUG. HAGAR UND ISMAEL FRANCESCO SOLIMENA, 1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI, ATTRIBUTED HAGAR AND ISHMAEL Öl auf Leinwand. Doubliert. 73,5 x 100 cm. In breitem Profilrahmen. Der biblischen Erzählung folgend, ist Ismael, der Sohn Abrahams, und Hagar eine ägyptische Magd Abrahams. Hagar und Ismael werden schließlich aus Abrahams Haushalt verstoßen und die Wüste geschickt. Dort erscheint ihnen ein Engel, der sie auffordert wieder zurückzukehren. Dargestellt ist auf dem Gemälde der Moment, in dem ein Engel den beiden an einer Quelle erscheint und sie mit der linken Hand auffordert zurückzukehren und mit dem rechten Arm auf den Weg weist. Neben Luca Giordano (1632/34-1705), von dem er sich stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der führenden Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner Zeit. Da Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen Erbfolgekriegs an das österreichische Habsburg ging, erhielt Solimena auch zahlreiche Aufträge aus Wien (z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss Belvedere) und beeinflusste so auch die österreichischen Barock-Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757) oder Paul Troger (1698-1762). Oil on canvas. Relined. 73.5 x 100 cm. € 10.000 - € 15.000 Sistrix INFO | BID Literatur: Vgl. Nicola Spinosa (Hrsg.), Francesco Solimena (1657-1747) e le Arti a Napoli, Rom 2018. (14104731) (13) Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 115

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