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Old Master Paintings – Part 2

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444LEONARDO

444LEONARDO COCCORANTE,1680 NEAPEL – UM 1750, ZUG.Coccorante war ein bedeutender Vertreter der Ruinenlandschaftbzw. der Ruinencapricci. Seine Werke unterscheidensich jedoch stilistisch entschieden vonden römischen Malern wie Ricci oder Piranesi, dennCoccorante wirkte weit früher, und steht damit eigentlicham Beginn dieses Genres. Er studierte zunächst inNeapel unter Nicola Carissa und dem Flamen JanFrans van Bloemen (1662-1749), war dann Mitarbeitervon Viviano Codazzi. Zusammen mit Angelo MariaCosta (1670-1721) wandte er sich allerdings den bühnenbildartigenCapricci zu, die damals europaweitseh r gefragt waren. Das Studium schloss er bei GabrieleRichiardelli ab. Bald zählte er zu den erfolgreichstenMalern dieses Genres in seiner Heimatstadt. ZahlreicheWerke seiner Hand, die sich in NeapolitanischenSammlungen finden, bestätigen dies. Erstmals hatOreste Ferrari (1954) und dann Sergio Ortolani (1970)auf die Bedeutung des Malers hingewiesen. Zudemwurde er weithin bekannt und gewürdigt durch dieAusstellung der Neapolitanischen Malerei des Settecento1979 und die darauf folgenden Erkenntnissevon Nicola Spinosa und Leonardo di Mauro. Was denErfolg Coccorantes betrifft, so wissen wir, dass er imKünstlerkreis für Carlo di Borbone, König beider Sizilienwirkte, so etwa für Dekorationen im Palazzo Reale diCaserta, anlässlich der Vermählung Karls VII mit MariaAmalia von Sachsen, 1738. Darüber hinaus sind zahlreicheseiner Werke nach Frankreich, Spanien undEngland gegangen, wie beispielsweise in öffentlicheSammlungen: Museo Regionale Agostino Pepoli (Trapani),Pinacoteca del Castello Sforzesco (Mailand),Louvre, Musée départemental de l‘Oise (Beauvais),Museum Grenoble, The Lowe Art Museum (CoralGables, Florida), sowie Honolulu Museum of Art.ARCHITEKTURCAPRICCIOÖl auf Leinwand.195 x 120 cm.In vergoldetem Rahmen.Von erhöhtem Standpunkt Blick auf den Eingang einesam Meer gelegenen, palastartigen Gebäudes mitRundbögen und fantasievoll gestalteten Säulen, derenKapitelle teils aus floralen Mustern, teils aus zusammengerollenVeluten bestehen. Den oberen Abschlussdes palastartigen Gebäudes bildet eine Balustrade,auf der zum Teil fantasievoll gestaltete Vasen stehen.Im unteren mittleren Bereich des Gebäudes ist zudemein Fenster zu erkennen, vor dem ein weiß-blauer Sonnenschutzbefestigt ist. Im Vordergrund zwei Männerim Gespräch, von denen ein in gelbem Gewand gekleideterMann mit blauer Kopfbedeckung direkt ausdem Bild schaut. Dahinter am Uferrand zwei Männer,die auf das weite Meer blicken, in dem rechtsseitigauf einer ins Meer ragenden Landzunge diverse Gebäuderuinenzu erkennen sind, vor bergigem Hintergrund.Der Palast unter hohem hellblauen Himmel mitwenigen Wolken im warmen, teils gelblichen Lichtder untergehenden Sonne. Die fantasievolle Idee derPalast- und Ruinengestaltung sowie das gelb-bräunlicheMauerwerk sind für den italienischen Künster typischeMarkenzeichen.(1401701) (2) (18)LEONARDO COCCORANTE,1680 NAPLES – CA. 1750, ATTRIBUTEDARCHITECTURE CAPRICCIOOil on canvas.195 x 120 cm.€ 8.000 - € 12.000SistrixINFO | BID198 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

445GABRIELE BELLA,1730 VENEDIG – 1799 EBENDAÜber den Künstler ist nicht viel bekannt, er lebte undarbeitete in der Umgebung von Venedig und malte vorallem Gebäude und das Stadtleben. Er wurde auch alsDokumentator venezianischer Feste geschätzt. Bellasoll in einem der Kanäle 1799 ertrunken sein.DIE PIAZZA SAN MARCO IN VENEDIGÖl auf Leinwand. Doubliert.62,5 x 93,5 cm.In profiliertem bronzierten Rahmen.Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,Padua 2022, in Kopie.Blick von erhöhtem Standpunkt über den Markusplatzauf den Markusdom und den hohen, in den hellblauenHimmel mit weißen Wolkenformationen ragendenCampanile. Der Platz umschlossen von den Prokuratien.Diese sind jeweils mit kleinen Staffagefiguren versehenund perspektivisch zum Dom hin ausgerichtet. Auchder Platz selbst, in breite farbunterschiedliche Streifeneingeteilt, führt perspektivisch in die Tiefe zumDom. Zahlreiche größere Figuren, teils mit Hunden, ineleganter barocker Kleidung, teils mit Masken aufdem Gesicht, bevölkern den großen Markusplatz. DasLicht fällt von links auf den Platz und bestrahlt dierechts liegenden Prokuratien und die linke Seite desCampanile. Malerei in der typischen Manier desKünstlers mit gekonnter Lichtführung.Literatur:Vgl. Federica Spadotto, Cicalate venete. Feste, giochie tradizioni della Serenissima nei dipinti degli antichimaestri, San Casciano Val di Pesa 2011.Vgl. Maneio Dazzi, Elbre Merkel, Catalogo dellaPinacoteca della fondazione scientifica QueriniStampalia, Vicenza 1979.(1401881) (13)GABRIELE BELLA,1730 VENICE – 1799 IBID.PIAZZA SAN MARCO IN VENICEOil on canvas. Relined.62.5 x 93.5 cm.Accompanied by an expert’s report by Dr FedericaSpadotto, Padua 2022, in copy.Literature:cf. F. Spadotto, Cicalate venete. Feste, giochi etradizioni della Serenissima nei dipinti degli antichimaestri, San Casciano Val di Pesa 2011.cf. M. Dazzi - E. Merkel, Catalogo della Pinacotecadella fondazione scientifica Querini Stampalia,Vicenza 1979.€ 13.000 - € 17.000SistrixINFO | BIDTranslate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com199

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