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Old Master Paintings – Part 2

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436PIETRO ANTONIO

436PIETRO ANTONIO DOMENICHINI,1699 – 1743LANDSCHAFT MIT RUINENCAPRICCIOUND STAFFAGEFIGURENÖl auf Leinwand. Doubliert.61 x 93 cm.In vergoldetem und reliefverzierten Rahmen.Wir danken Dario Succi für freundliche Hinweise dieZuschreibung betreffend.Der Blick führt hier in eine italienische Landschaft, dielinks im Bild zu bergigem Horizont zieht. Die rechteBildseite zeigt Tempelsäulen, Bögen und einen Sarkophagauf hohem, reliefbesetztem Sockel. Linksweiter hinten gruppieren sich Häuser am Flussufer.Zwischen beiden Bildzonen ragt nahezu trennend einschlanker Baum hoch, die Baumkrone vor hellenWolken. Die Beleuchtung von rechts aus niedrigemSonnenstand vermittelt eine Stimmung der Frühromantik.Dem entsprechen auch die Figuren, diezwischen den Ruinen wandeln.Der von Prof. Succi vorgeschlagene Maler war bis1743 tätig, überwiegend als „Meister der Correr-Landschaften“bezeichnet, da er in diesem Museum vertretenist. Pietro Antonio Domenichini wirkte zusammenmit Apollonio Facchinetti, genannt Domenichini(tätig 1740-1770), sowie dem Bruder Iseppo (1717-nach 1761). Offensichtlich ist jedenfalls auch der stilistischeZusammenhang mit Werken des Michele Marieschi(1696/1710-1743). Den Hinweis auf den Malerverdanken wir Prof. Succi, der das Gemälde für eineArbeit des genannten Künstlers hält.Literatur:Vgl. Dario Succi, Michele Marieschi, Treviso 2016,S. 60-89.(13908122) (13)PIETRO ANTONIO DOMENICHINI,1699 – 1743LANDSCAPE WITH RUIN CAPRICCIOAND FIGURAL STAFFAGEOil on canvas. Relined.61 x 93 cm.We would like to thank Dario Succi for his suggestionsregarding the identification of the artist of thepainting.Literature:cf. Dario Succi, Michele Marieschi, Treviso 2016,pp. 60-89.€ 30.000 - € 50.000SistrixINFO | BID190 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

437FRANCESCO ALBOTTO,1721/22 VENEDIG – 1757 EBENDALANDSCHAFT MIT ANTIKEN RUINENUND DENKMÄLERN AN EINEM SEEÖl auf Leinwand.71 x 96,5 cm.Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Goriziasowie eine Expertise von Prof. Egidio Martini. in Kopie.Thematisch und formal zeigt sich das Gemälde alsCapriccio, die einzelnen Bildinhalte fantasievoll als antikeVersatzstücke zusammengestellt, belebt durchzeitgenössische Figurenstaffage. Dominierend derruinöse Bau mit Säulen und Reliefs, links leicht erhöhtnahe einem Seeufer. Davor ein Denkmal mit reiterlosemPferd. Im Bildzentrum ein hoher Steinsockel,darauf eine dunkle Bronzeschale. Kapitelle und Gesimsfragmentebereichern das antike Ambiente.Solche Capriccios kennen wir vor allem von MarcoRicci oder Pannini. Typisch dafür auch hier die Staffagefiguren,wie etwa eines Reisenden, der hier sichtlichdie untergegangenen antiken Relikte bewundert,während weitere Figuren in der ländlichen Kleidunggezeigt sind. Anders als etwa bei Pannini zeigt sichhier im Werk des Venezianers eine präzisere Behandlungder architektonischen Details, geschult durch dieVedutenmalerei Venedigs.Nur wenige Quellen geben Auskunft über Biografieund Wirken von Albotto. Es wird angenommen, dasser Schüler und Mitarbeiter von Michele Marieschi(1710-1744) war, da er nach dessen Tod die Witweehelichte, die Werkstatt übernahm, und alsbald als der„zweite Marieschi“ bekannt wurde. So verwundertes nicht, dass seine Werke oft Marieschi zugeordnetwurden. Erst als 1972 in New York ein Gemälde auftauchte,mit Signatur und Bezeichnung „FrancescoAlbotto F (fecit) in S. Luca Cale di Ca Loredan“, konntenHändescheidungen erfolgen. Gleichzeitig berichtetdiese Bezeichnung auch den Ort seines Ateliers.Der Maler ist insbesondere zwar für seine Venedigvedutenbekannt, vereinzelt schuf er jedoch auchLandschaften, zumeist mit antik-römischen Versatzstücken,wie auch in dem vorliegenden Gemälde.Es sind nicht allzu viele Werke Albottos bekannt geworden,etliche finden sich in öffentlichen Sammlungenund Museen, darunter in Berlin, Gemäldegalerie,Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte,Vicenza, Gallerie di Palazzo Leoni Montanari, etc.Martini setzt in seinem Gutachten die Zeit um 1740für die Entstehung des Bildes an, mit Verweis aufPedrocco (1999, S. 398). A.R.Literatur:Vgl. Maria Manzelli, Michele Marieschi e il suoalter- ego Francesco Albotto, Venedig 2002.Vgl. Filippo Pedrocco, Michele Marieschi. La vita,lámbiente, l‘opera, Mailand 1999.Vgl. Rodolfo Pallucchini, Francesco Albotto, erede diMichele Marieschi, arte Veneta, XXVI, 1972, S. 222.Vgl. Mario Manzelli, Ulteriori notizie su FrancescoAlbotto, errede di Michele Marieschi, Arte Veneta,XXXVIII, 1984, S. 210 f.Vgl. Mario Manzelli, Proposta per l‘identificazionedi Michele Marieschi e del suo alter-ego FrancescoAlbotto, Arte Veneta, 41, 1987, S. 111 ff.Vgl. Dario Succi, in: Marieschi tra Vaaletto e Guardi,Ausst. Kat. Turin 1989, S. 26 ff und 1165 ff.Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi. L‘operacompleta, 2. Ausgabe, Mailand 1995, S. 26 ffund 40 ff.(1402131) (4) (11)FRANCESCO ALBOTTO,1721/22 VENICE - 1757 IBID.LANDSCAPE WITH ANCIENT RUINS ANDMONUMENTS ON A LAKEOil on canvas.71 x 96.5 cm.eAccompanied by expert’s reports by Dario Succi,Gorizia and by Professor Egidio Martini, in copy.Literature:Maria Manzelli, Michele Marieschi e il suo alteregoFrancesco Albotto, Venice 2002.Filippo Pedrocco, Michele Marieschi, la vita,l’ambiente, l’opera, Milan 1999.Rodolfo Pallucchini, Francesco Albotto, erede diMichele Marieschi, in: Arte Veneta, XXVI, 1972,p. 222.Mario Manzelli, Ulteriori notizie su Francesco Albotto,errede di Michele Marieschi, in: Arte Veneta, XXXVIII,1984, p. 210f.Mario Manzelli, Proposta per l’identificazione diMichele Marieschi e del suo alter-ego FrancescoAlbotto, in: Arte Veneta, 41, 1987, p. 111f.Dario Succi (ed.), Marieschi tra Canaletto e Guardi,exhibition catalogue Turin 1989, p. 26f. and p. 1165f.Ralph Toledano, Michele Marieschi. L’opera completa,second edition, Milan 1995, p. 26f. and p. 40f.€ 20.000 - € 30.000SistrixINFO | BIDTranslate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com191

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