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Old Master Paintings Part 2

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312JOOS DE MOMPER D.

312JOOS DE MOMPER D. J.,1564 ANTWERPEN – 1635, ZUG.DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUSÖl auf Holz. Parkettiert.48 x 62 cm.In altem Barock-Rahmen.Der Maler hat sich diesem Thema wiederholt gewidmet,so etwa mit seiner „Grottenlandschaft mit Einsiedelei“von 1630, in der die Figurenstaffage von JanBrueghel d. J. eingefügt wurde. Berglandschaften mitFelsengrotten zählen auch zu seinen bevorzugtenBildmotiven (Liechtenstein Museum, Wien). SeineLandschaften sind stets fantasievoll und kaum realistisch.Sein Aufenthalt in Italien – vermutlich in den1580er-Jahren – mag zu dieser Auffassung geführthaben. Lodewijk Toeput, der ebenfalls in Italien tätigwar, hat auf sein Werk Einfluss gehabt.Die Antonius-Thematik wurde durch die „Vita Antonii“des Theologen Athanasius seit dem 4. Jahrhundertüberliefert. Vor allem seit dem 16. Jahrhundert wurdesie beliebter Bildgegenstand. Die Erzählung, Antoniushabe in einer Grotte gehaust, lieferte der Fantasie reicheGestaltungsmöglichkeiten. Hieronymus van AkenBosch hatte dem Thema durch seine skurrilen Figurenzudem Nahrung gegeben. Hier im Bild ist Antonius imZentrum stehend gezeigt, wie er beherzt die Gestaltender Versuchung zurückweist. Doch auch hier findensich höchst originelle Figurendarstellungen, so etwalinks unten eine Frau, die das nackte Gesäß einesMannes geißelt.Werke des Malers sind in zahlreichen Museen vertreten,z. B. Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig,in der Alten Pinakothek in München, in der HamburgerKunsthalle, im Museum der bildenden Künste zu Leipzig,in der Alten Sammlung des Saarlandmuseums, imKunsthistorischen Museum, Wien und in der GemäldegalerieAlte Meister in Dresden.A.R.(1390514) (11)€ 8.000 - € 10.000SistrixINFO | BID70 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

313NIEDERLÄNDISCHER MALERDES 16. JAHRHUNDERTS,IN DER NACHFOLGE DES HIERONYMUS BOSCH(UM 1450-1516)DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUSÖl auf Holz.23 x 34,5 cm.In altem bemalten Rahmen.Kurz vor 1500, dem Jahr des gefürchteten Jahrhundertwechsels,hat der Aberglaube in der christlichen WeltUntergangsängste geschürt. 1486 erschien die Schrift„Hexenhammer“ des Dominikaners Heinrich Kramer,womit auch die Hexenverfolgungen begannen. BiblischeSchilderungen der Gottesstrafen über die sündigeMenschheit, etwa der Brand von Sodom, liefertenvisionäre Bilder. Fromme Halluzinationen vom „Bösen“beherrschte Traumfantasien, vor allem Ängste vor bevorstehendenapokalyptischen Ereignissen, die nurdurch Gebet und Hinwendung zum Glauben zu verhindernseien.Der bedeutendste Vertreter dieser Bildfantasien warHieronymus van Aken Bosch. Die Mitteltafel seinesAltartriptychons in Lissabon (Museo Nacional de ArteAntiga), das neben späteren Datierungsversuchenrichtigerweise von Charles de Tolnay um 1490 angesetztwurde, war auch Vorbild des hier vorliegendenGemäldes.Gezeigt ist rechts ein hoher, ruinöser Turm mit Toröffnung,darin ein Kapellenaltar, vor dem der HeiligeAntonius kniet. Er wird bedrängt, einerseits von Verlockungendes Luxus sowie einer Frau, andererseitsvon grauenhaften, furchterregenden Mischwesen. ImHintergrund eine brennende Stadt, die an das sündigeSodom erinnert. Alle Hässlichkeit und Bosheitder Welt sollte hier zum Ausdruck gebracht werden.Rechts ein angebauter Rundturm mit Reliefs vonBibel szenen.Die Thematik wurde durch die „Vita Antonii“ desTheologen Athanasius seit dem 4. Jahrhundert überliefert.A.R.Literatur:Vgl. Stefan Fischer, Im Irrgarten der Bilder. Die Weltdes Hieronymus Bosch, Stuttgart 2016.(1390411) (2) (11)DUTCH SCHOOL, 16TH CENTURY,IN THE FOLLOWING OF HIERONYMUS BOSCH(CA. 1450-1516)THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONYOil on panel.23 x 34.5 cm.Shortly before 1500, the year of the dreaded turn ofthe century, superstition fuelled fears of doom in theChristian world. In 1486 the Hexenhammer [Hammerof Witches] by the Dominican Heinrich Kramer waspublished, which also marked the beginning of thewitch hunts. The most important representative ofthese visual fantasies was Hieronymus Bosch.€ 10.000 - € 12.000SistrixINFO | BIDTranslate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com71

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