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Old Master Paintings – Part 2

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438 GIOVANNI BATTISTA

438 GIOVANNI BATTISTA BEINASCHI, 1636 FOSSANO 1688 NEAPEL DER HEILIGE BARTHOLOMÄUS Öl auf Leinwand. 96 x 71,5 cm. Verso alter Papieraufkleber, (separat unter Acrylglas) mehrzeilig franz. beschriftet, aus der Zeit der Provenienz Comte de Miollis. Dem Gemälde beigegeben eine ausführliche Expertise von Francesco Pedrucci, Juli 2021. Halbbildnis des Apostels in Lebensgröße. Vor dunklem Hintergrund hebt sich die Gestalt, beleuchtet von links oben, mit sichtbaren Spuren des Alters ab. Der Oberkörper leicht geneigt, der Kopf kahl und graubärtig, der Blick nachdenklich. Die rechte Hand, nahezu zur Faust geballt, hält das Messer als Attribut des Heiligen, der in Mesopotamien enthäutet worden sein soll. Dieselbe kraftvolle Haltung des Messers hat Michelangelo in seinem Bartholomäus im Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle vorgeführt. Ein Verweis auf die Enthäutung des Märtyrers ist in vorliegendem Bild wohl in der delikaten Zurschaustellung der Falten der gealterten Haut des Oberkörpers angedeutet. Der Tonigkeit der Farbgebung, und dem tenebrosen Hell-Dunkel wird hier einzig das Blau im Manteltuch entgegengesetzt. Den Stil finden wir bei einer Reihe weiterer Künstler der Zeit, wie Mattia Preti, Guercino oder Francesco Mola. Hier ist darüber hinaus eine deutliche Nähe zu dem ebenfalls in Neapel wirkenden Jusepe de Ribera festzustellen, vor allem zu dessen Apostelbildnissen. Wie viele andere seiner Zeitgenossen, ist auch Beinaschi an mehreren Orten tätig gewesen, überwiegend zwischen Rom und Neapel. So freskierte er das Mittelschiff und die Kuppel von Sta. Maria degli Angeli in Pizzofalcone, die Kuppel von Sta. Maria delle Grazie in Caponapoli, um nur einiges zu nennen. Seit den 1660er-Jahren beeinflusste er jüngere Maler wie Francesco Solimena oder Paolo de Mattheis. Werke seiner Hand befinden sich in zahlreichen zumeist öffentlichen Sammlungen und Museen. A.R. Provenienz: (detaillierter Bericht in der Expertise) Sammlung des del Duca di Frisa, 1680 (Neapel?). Sammlung des Géneral Comte Sextius Alexandre Francois de Miollis, ex Villa Miollis al Quirinale (bedeutender großer Maler), publiziert 1814. Danach Privatsammlung. Literatur: Francesco Petrucci, Vincenzo Pacelli, Giovan Battista Beinaschi. Pittore barocco tra Roma e Napoli, Rom 2011. Oreste Ferrari, Giovanni Battista Benaschi, in: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 8: Bellucci-Beregan, Rom 1966. (1320784) (2) (11) € 9.000 - € 15.000 Sistrix INFO | BID 96 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.

439 CRISTOFANO RONCALLI, 1552 POMARANCE/ TOSKANA 1626 ROM, ZUG. KRÖNUNG DER HEILIGEN KATHERINA VON SIENA Öl auf Leinwand. 101,5 x 59,5 cm. Beigegeben eine Expertise von Marco Ciampolini, mit zahlreichen Vergleichsbeispielen und Detailvergleichen, Siena, 26. März 2017. In gestrecktem Hochformat ist die Heilige in Nonnenkleidung kniend zu sehen, ihre Rechte demütig an die Brust gelegt, die Linke aufmerksam erhoben. Ihr nach oben gerichteter Blick gilt der erhöht auf einer Wolke in hellem Licht erscheinenden Gestalt Jesu. In dessen Händen eine Dornenkrone sowie ein goldener Kronreif. Jesus vor heller Lichterscheinung umgeben von einem Kranz schwebender Engelsköpfe. Rechts oben ein großer, bekleideter Engel, der soeben Luzifer mit Fledermausflügeln abwehrt, ein Verweis auf die Unverführbarkeit der Heiligen. Am Boden ihre Attribute, Rosenkranz, Gebetbuch und eine weiße Lilie als Symbol ihrer Reinheit. Der Maler, nach seinem Geburtsort auch „Il Pomarancio“ genannt, steht stilistisch zwischen Manierismus und Frühbarock. Sein Nachruf nennt Florenz als die Stadt, in der er seine Ausbildung erhielt. 1670/72 arbeitete er in seiner Heimatstadt. 1576 entstand sein Altarbild für den Dom von Siena, wonach er häufig Aufträge erhielt. In Rom stand er in den Jahren 1582 bis 1583 im Dienst des Papstes, um in der Galleria Gregoriana und in den Loggien des Vatikans zu malen. Als eines seiner Hauptwerke werden die Fresken der Sala del Tesoro von 1605 bis 1609 in der Basilika von Loreto gesehen. Ein vergleichbares Gemälde, vor allem in der Lichtführung, die „Kommunion des Hl. Sylvester“ von 1605 bis 1615 schuf Roncalli für die Kirche San Silvestro, heute im Museo Civico in Osimo. A.R. (13207813) (2) (11) CRISTOFANO RONCALLI, 1552 POMARANCE/ TUSCANY 1626 ROME, ATTRIBUTED THE CORONATION OF SAINT CATHERINE OF SIENA Oil on canvas. 101.5 x 59.5 cm. Accompanied by an expert’s report by Marco Ciampolini, with numerous comparative examples and detail comparisons, 26 March 2017, Siena. € 12.000 - € 18.000 440 PHILIPP PETER ROOS, UM 1655 1706 ROM, UMKREIS DES (ABB. LINKS) HÄNDLER MIT MULI UND TIEREN Öl auf Leinwand. Doubliert auf Hartfaser. 80 x 117 cm. In bergiger Landschaft ein Händler in einem einfachen Gewand, das seinen muskulösen Oberkörper nur zum Teil umhüllt; in seinen Händen ein glänzender roter Damaststoff, mit dem er in vorgebeugter Haltung Ware bedeckt. Rechts hinter ihm sein vollbepackter Muli mit Körben und einer Fayence, auf dessen Rücken ein Äffchen hockt. Vor dem Muli eine Anzahl von Tieren, darunter eine Ziege, Schafe, zwei Hunde und Hühner. Linksseitig mehrere Figuren, darunter eine rot gekleidete Frau, die Ware auf ihrem Kopf und unter ihrem rechtem Arm trägt, auf dem Weg zu einem im Hintergrund liegendem Gebäude. Malerei in reduzierter Farbigkeit, dabei der glänzende Stoff und die Tiere durch ihre Physiognomie und weiße Körperpartien besonders hervorgehoben. Teils rest., wenige Retuschen. (1300941) (18) € 2.000 - € 3.000 Sistrix Sistrix INFO | BID INFO | BID Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 97

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