551 Marcus Gheeraerts d. Ä., um 1530 Brügge – um 1590 London DIE BEWEINUNG CHRISTI Öl auf Holz. Parkettiert. 168 x 146 cm. Expertisen: Prof. Dr. Maximilian Martens, Astrid Harth und Jolien Van den Bossche. Documentatiecentrum voor het Vlaams Kunstpatrimonium vzw Minimenstraat 9, 1000 Brüssel. Datum: 17. Dezember 2018. Beigegeben wissenschaftliche Schlussfolgerung zu den Untersuchungen und Dialog zwischen Dr. Hendrikman und Prof. Dr. Maximilian Martens. Dargestellt ist die Golgatha-Szene der Beweinung Christi nach der Abnahme vom Kreuz, jener Szene zwischen „Kreuzabnahme“ und „Grablegung“. Der tote Christus ist in sitzender Haltung gezeigt, sein Oberkörper auf den Knien Mariens aufgestützt, sein Haupt wird von den Händen der Mutter umfangen. Oberhalb des Rückens der Maria zieht der Kreuzstamm hoch, an den von links die Leiter der Kreuzabnahme angelegt ist, und den der jugendliche Johannes mit seinem rechten Arm umfängt, während er auf den Leichnam blickt. Neben diesen Hauptfiguren zeigt der Maler eng aneinandergedrängt die „Drei Marien“, darunter Maria Magdalena, die links unten zu sehen ist, wie sie den Fuß Jesu küsst. Im linken oberen Bildteil steht Josef von Arimathäa in Begleitung eines jungen bärtigen Mannes, gemäß des Bibeltextes Nicodemus, der das Gefäß mit „Myrrhe und Aloe“ für die Salbung des Toten bereithält. Über dem landschaftlichen Hintergrund ein Wolkenhimmel. Das Gemälde, seinem Gesamtentwurf nach ursprünglich von Barend van Orley (um 1492 – um 1542) angelegt, zeigt die Handschrift seines Mitarbeiters Gheeraerts d. Ä. Von diesem existieren gemäß der Forschung keine Werke, die seine Signatur tragen, auch seine Zeichnungen signierte er nie. Der Malstil Gheeraerts wurde anfänglich von Van Orley geprägt, nach 1565 folgte er der italianisierenden Malweise von Maarten de Vos (1532 – 1603). Im Übrigen steht sein Malduktus dem wenig bekannten Werk des Vincent Sellaer (1490 – 1564) nahe. Die Bedeutung des hier vorliegenden Werkes wird – neben der künstlerischen Qualität – vor allem aus dem historischen Hintergrund der Entstehung deutlich. Schließlich sind hier hochrangige Herrscherpersönlichkeiten der Europäischen Geschichte zu nennen. Das Werk steht im stilistischen wie figuralen Zusammenhang mit dem bekannten Triptychon desselben Themas von Barend van Orley und dessen Werkstatt. Orleys Triptychon sollte ursprünglich als Hauptaltar in der Begräbniskirche von Brou für Margarete von Austria (1480 – 1530) und Philipp II von Savoyen dienen, wurde schließlich jedoch auf Veranlassung der Margarete von Parma (1522 – 86) in die Begräbniskapelle von Karl dem Kühnen in der Liebfrauenkirche von Brügge verbracht, wo es sich heute noch befindet. in der Sint Amandskerk zu Geel, der Orley-Werkstatt zugeschrieben, sowie ein in Privatbesitz befindliches Werk, das allerdings im Bildaufbau variiert. Ferner ist hier eine weitere Kopie-Version zu nennen, die sich im Kgl. Kunstmuseum in Brüssel befindet, der Werkstatt des van Orley zugewiesen. Hier ist die Darstellung querformatig angelegt, links im Bild ein Baumstamm als Repoussoir. Eine ähnliche Positionierung des Leichnams Christi findet sich in einem Gobelin-Bildteppich, gewirkt von Haneton, nach dem Karton von Van Orley, der sich in der National Gallery of Art in Washington befindet. Auch das Altarblatt der „Beweinung“ von Joos van Cleve von 1520/25 (Paris, Louvre) folgt diesem Bildaufbau. So dürfte das vorliegende Werk insofern einzigartig sein, als es sowohl aufgrund der Pinselhandschrift, auch nach technischen Untersuchungen der Hand des Gheeraerts zugewiesen werden kann, der das Original in der Liebfrauenkirche von Brügge um 1565 fertig gestellt hatte. Die Gemäldetafel aus insgesamt sieben Holztafeln gefertigt. Die technischen Untersuchungen sind in den beiliegenden Berichten dokumentiert. AR Provenienz: 1818 Sammlung Bachofen. Sammlung Paravicini, Basel. 1939, 23. März: Estate of Mr. and Ms. Stahelin- Para vicini, Basel, Lot 40. 1960 Parke-Bernet, New York. 1962 24. Okt., Estate of Alexander R. Raydon, Raydon- Gallery, New York. Ausgestellt: 1928 Basel, Works of Art of the Fifteenth to Eighteenth Centuries from Basel Private Collenctions, Nr. 67. Literatur: John David Farmer, Bernard van Orley of Brussels, Diss. Princeton University 1981, S. 82-93. Alphonse Wauters: Bernard Van Orley. Sa famille et ses ouvres. Hayez, Brüssel 1881. Lars Hendrikman, Bernard van Orley´s Passion triptych for the main altar at Brou; commissions and copies, 2006, S. 82-93. (1190541) (11) In der Forschung (Jean de Maene, der Wissenschaftliche Bericht beigegeben) wird konstatiert, dass die genannte Erstfassung zwar von Barend van Orley – in den Mittelpartien – begonnen, jedoch nach dessen Tod in den Außenzonen von Marcus Gheeraerts fertiggestellt worden ist. Interessanterweise existieren noch weitere Repliken dieser „Beweinung“, und zwar tions.com 24 For around 6,500 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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“Golden Age” . The simplicity,
tions.com 589 Giambettino Cignaroli
591 Bernardo Canal, 1674 Venedig -
593 Alessandro Varotari, 1588 - 164
594 Abel Grimmer, um 1570 Antwerpen
595 Guido Canlassi Cagnacci, 1601 S
596 Paolo Farinati, 1524 Verona - 1
599 Adriaen van Stalbemt, 1580 Antw
601 Genueser Maler des 17. Jahrhund
603 Francesco Battaglioli, um 1717
605 Matheus van Helmont, 1623 Antwe
607 Gabriel Franck, 1590 - 1639 DIE
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tions.com 610 Christoffel Pierson,
612 Théobald Michau, 1676 Tournae
613 Joris van Son, 1623 - 1667 KRAB
615 Alexander Keirincx, 1600 Antwer
617 Peter Paul Rubens, 1577 Siegen
Details tions.com 122 For around 6,
618 Frans Pourbus d. J., 1569 Antwe
620 Pieter Meulener, 1602 Antwerpen
622 Jacob Bouttats, 1660 - 1718, zu
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624 Jan van Kessel d. Ä., um 1626
626 Italienischer Maler des 16. Jah
628 Nicolas Poussin, 1594 Villers -
630 Bernardo Strozzi, 1581 Genua -
632 Bernardo Canal, 1674 Venedig -
634 Alexander Keirincx, 1600 Antwer
637 Joos de Moomper, 1564 - 1635 un
638 Roelof Koets d. J., um 1655 - 1
639 Niederländischer Meister des 1
640 Abraham Hendricksz van Beyeren,
642 Mattia Preti, 1613 Taverna/ Cat
643 Guido Reni, 1575 Bologna - 1642
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less known than the famous painters
646 Italienischer Maler des 18. Jah
647 Claude Louis Châtelet, 1753 Pa
649 Pierre Nicolas Huillot, 1674 Pa
651 Egbert van Heemskerck d. J., 16
653 Albertus van der Burch, 1672 De
655 Maximilian Pfeiler, tätig 1683
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660 Flämischer Meister des 18. Jah
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663 Charles François Lacroix de Ma
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670 Mario Nuzzi, genannt „Mario d
672 Jan Cossiers, 1600 Antwerpen -
674 Lucas Cranach d. Ä., 1472 - 15
675 Jan van de Hecke d. Ä., 1620 Q
677 Pieter Claesz, 1596/ 98 - 1660/
678 Jacob Gerritsz Cuyp, 1594 Dordr
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681 Italienischer Maler des 17./ 18
682 Deutscher Schlachtenmaler des 1
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686 Lucas Gassel, um 1500 Helmond -
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690 Bologneser Maler des 17. Jahrhu
692 Stephan Kessler, 1622 Donauwör
694 Paolo Gerolamo Piola, 1666 Genu
695 Maler der lombardisch-veneziani
699 Cornelis Dusart, 1660 - 1704, z
702 Willem van Herp, 1614 Antwerpen
704 David de Coninck, um 1636 Antwe
tions.com 706 Francesco Fidanza, 17
708 Flämischer Meister des 17. Jah
709 Antonio Gianlisi d.J., 1677 Riz
711 Giacinto Brandi, 1621/ 23 Poli
713 Venezianischer Maler des 17. Ja
715 Floris Gerritsz van Schooten, 1
717 Stilllebenmaler der Hanauer Sch
719 Holländischer Meister der Mitt
721 Jacob Ferdinand Saeys, 1658 Ant
723 Joos van Cleve, 1485 - 1540, Na
725 Andrea Locatelli, 1695 Rom - 17
727 Venezianischer Maler des 18. Ja
729 Tommaso Ruiz, tätig 1710 - 175
730 Aert van der Neer d. Ä., 1603
731 Karel Breydel, genannt „Le Ch
732 Jan Jansz. Buesem, um 1600 - um
734 Giovanni Andrea Donducci il Mas
735 Italienischer Maler des 17. Jah
738 Hofmaler des 18. Jahrhunderts,
741 Frans Ykens, um 1601 Antwerpen
742 Peeter Gysels, 1621 - 1690/91 N
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744 Ilario Mercanti Spolverini, 165
Detailabbildungen stark vergrößer
749 Henri Gascar, auch „Gascard
751 Samuel Massé, 1672 Tours - 175
753 Deutscher Maler des 18. Jahrhun
757 Franz Werner von Tamm, 1658 Ham
760 Italienischer Maler des 18. Jah
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