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Furniture & Interior, Clocks, Sculpture & Works of Art, Silver & Gold Boxes

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142 BEDEUTENDE

142 BEDEUTENDE FRANZÖSISCHE GOLDDOSE DES 18. JAHRHUNDERTS Höhe: 4,2 cm. Breite: 9,4 cm. Tiefe: 7 cm. Etui: 5,8 x 10,5 x 8 cm. 18 kt. Gold, (295 g), Goldschmiedemarken „AC“ darüber Krone, sowie wappenförmige, ebenfalls bekrönte Punze „S“. 1742. Die Golddose ist in ihrer exzellenter Ausführung von so außergewöhnlich hoher Qualität, wie sie nur von ranghöchsten Künstlern des französischen Hofes denk bar ist. Das betrifft sowohl die Goldschmiedearbeit, wie vor allem auch die Miniatur-Emailegemälde mit Bildmotiven nach Boucher. Eine Inschrift im Deckelinneren, zusammen mit dem Portraitbildnis der Marquise, die mit der Dose beschenkt wurde, sowie die bekrönten Goldpunzen, führen zu dem Schluss, dass die Dose als ein Geschenk des Königs Louis XV an seine Mätresse Marie Anne de Mailly-Nesle, verwitwete Marquise De la Tournelle, spätere Duchesse de Chateauroux zu sehen ist. Diese Feststellung wird erhärtet durch das Wappen „De la Tournelle“ auf dem Lederetui. Die Beschenkte wurde 1717 in Paris als Tochter von Louis III de Mailly (1689-1767) geboren, überlieferungsgemäß als die hübscheste ihrer Schwestern. Mit fünfzehn Jahren wurde sie Gattin des Marquis Louis de la Tournelle, der bereits 1740 starb. Nach dessen Tod wurde sie aufgrund ihrer Schönheit nach Versailles geholt und 1743 durch Louis XV in den Herzogstand zur Duchesse de Chateauroux erhoben. Nach bewegtem Leben in ihrer politischen Einflussnahme starb sie 1744 mit nur 27 Jahren. Ihre Nachfolgerin war Madame de Pompadour. Die schwere ovale Golddose zeigt allseitig Szenen nach Gemälden von François Boucher, eingefasst durch Goldrahmungen in feinem Relief, mit C-Bögen, transluzid-emailierten Blättern und Blüten. Auf dem Deckel die Szene „Vulkan überreicht Venus ein Schwert, umringt von Putten in Wolken“. Dies ist wohl als Anspielung einer Übergabe von gewissen Machtbefugnissen an die Mätresse zu verstehen. An den Seiten weitere Boucher-Szenen mit amourösem Charakter, wie „Venus mit Amoretten“, „Diana im Bade“, „Toilette der Venus“. Am Boden „Triumph der Venus mit Putten und einem Triton“. Die Darstellung der Deckelinnenseite ist als Botschaft des Königs an seine Mätresse zu verstehen. Das Bildnis zeigt sie mit weißgepudertem Haar in einem mit Velum umgebenen Ovalbild, umgeben von Amoretten in Wolkengebilden. Im Hintergrund Architektur in zarter Farbigkeit. Am Unterrand ein Rokokosockel mit einer Aufschrift, die als poetische, gereimte Widmung an die „schönste Mätresse“ zu verstehen ist „En grouppant des Nimphes exquises, Le pinceau composa la Cour/ De la plus belle des Marquises, Royne par la Grace et l’Amour“. Frei übersetzt: „Es sammeln sich die schönsten Nymphen, Des Malers Pinsel erschafft den Hof/ der schönsten der Marquisen, königlich durch Anmut und Liebe“. Erst die Betrachtung der Emailbilder lässt die Feinheit erkennen, mit der selbst die Gesichter der kleinsten Putti lebensnahen Ausdruck zeigen. Zweifellos war hier einer der begabtesten Emaillemaler der Zeit am Werk, der noch nicht identifiziert wurde. Zur Dose gehört das originale, ovale, lederbezogene und in Goldprägung randpunzierte Etui mit Verschlusshaken. Innen mit rotem Samt ausgekleidet. Auf dem Deckel in Rocaillekartusche das geprägte Wappen mit drei Türmen, Blason für die Familie De la Tournelle. Damit lässt sich die Dose in den Zeitraum datieren, als sie geschenkt wurde, nämlich als die Mätresse noch den Namen ihres verstorbenen Gatten Tournelle führte. Das war noch vor ihrer Erhebung zur Duchesse de Chateuroux im Oktober 1743 durch den König. Demnach erhielt sie die Dose in der Anfangszeit seines Werbens um sie, also 1742, als sie in Versailles die Stelle der verschiedenen Herzogin von Mazarin übernahm. Sie wurde von Jean-Marc Nattier (1685-1766) in einem allegorischen Gemälde portraitiert (Musée Versailles), und zwar nicht wie angenommen 1740, sondern erst 1743. Exzellenter Zustand, kleine unscheinbare 3 mm Chip-Ausbesserung an unbedeutender Stelle am Deckelrand. A.R. (14023115) (11) IMPORTANT FRENCH GOLD BOX OF THE 18TH CENTURY Height: 4.2 cm. Width: 9.4 cm. Depth: 7 cm. Case: 5.8 x 10.5 x 8 cm. 18ct gold, (295 gr.), goldsmith’s hallmark “AC” surmounted by a crown and crowned hallmark “S” in coat of arms shape. 1742. Gift from Louis XV to his mistress Marie-Anne de Mailly-Nesle, Marquise de la Tournelle, later Duchesse de Châteauroux (1717 – 1744) with portrait of the Marquise. The gold box is of such exceptionally high quality in its exquisite execution that it could only have been made by the highest-ranking artists of the French court. This applies both to the gold work and, above all, to the miniature enamel paintings with motifs after Boucher. An inscription on the inside of the lid, together with the portrait of the Marquise who received the box as a gift, and the crowned gold hallmarks, lead to the conclusion that the box is a gift from King Louis XV to his mistress Marie Anne de Mailly-Nesle, widowed Marquise De la Tournelle, later Duchesse de Châteauroux. This conclusion is confirmed by the “De la Tournelle” coat of arms on the leather case. The heavy oval gold box shows scenes on all sides based on paintings by François Boucher with gold frames in fine relief, with C-arches, translucent enamelled leaves, and flowers. The lid depicts the scene of Vulcan handing Venus a sword, surrounded by putti in clouds. This can be interpreted as an allusion to the transfer of certain powers to the mistress. The sides show further Boucher scenes with an amorous character. The depiction on the inside of the lid can be interpreted as a message from the king to his mistress. The portrait depicts her with white powdered hair. The lower edge shows a Rococo base with a poetic inscription, a rhymed dedication to the “most beautiful mistress”. The enamel paintings reveal the delicacy with which even the faces of the smallest putti show lifelike expression. The original, oval, leathercovered case with gold embossed edges and a clasp closure is enclosed with the gold box. In a rocaille cartouche on the lid is a depiction of the embossed coat of arms with three towers, blazon of the De la Tournelle family. Therefore, the box can be dated more precisely to the time when it was gifted, namely when the mistress still bore the name of her deceased husband, Tournelle. Hence, a time before she was elevated to Duchesse de Châteauroux by the king in October 1743. She must have received this box in the early days of the King’s courtship, i.e. in 1742. € 42.000 - € 50.000 Sistrix INFO | BID 148 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

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